Gestaltung Mai –
Sternenkind-Papierurne Boscombe Pier
„Ich hatte wenig Zeit und Raum, um zu trauern“, bemerkt Barbara von Die wilde Wiese.
Als sie von ihren Beweggründen für die wilde Gestaltung und den Anfängen ihres eigenen Unternehmens spricht. Mit „Wilde Wiese“ vereint sie ihre Leidenschaft als gelernte Gärtnerin mit dem Ausdruck besonderer Momente durch ihre Blumen und ihrem Projekt „Sternkinder“ – Blumen als Seelenbalsam.
Zur Gestaltung der Urne Boscombe Pier im Mai erzählt Barbara: „Ich wollte gerne die Blumen verwenden, die ich damals im Krankenhaus mit dabei hatte, vor allem die Gräser, die Skabiosen, die wilde Möhre und die Mondviolen“ — Barbara erzählt von ihrem Erlebnis als Mutter von zwei irdischen Kindern und fünf Sternenkindern. Vor allem der Milchstern (Ornithogallum sp.) war ihr wichtig, denn sie entdeckte ihn zum ersten Mal in ihrem Leben, als sie die Blumen für ihre Tochter pflückte, um sie mit ins Krankenhaus zu nehmen: „Er war an jeder Ecke“.
In der großen Korbschale mit geflochtenem Gras sind einzelne Fläschchen, in denen die wilde Wiese arrangiert ist: „Sie sind dazu gedacht, nach der Zeremonie von den Anteilnehmenden mit nach Hause genommen zu werden, um weiter Teil der Verabschiedung zu bleiben.“
Wer noch mehr über Barbaras Geschichte und ihre „Sternenkinder“ erfahren will, findet sie auf Die wilde Wiese.
Gestaltung April –
Papierurne Vehlitz und Mittag
Im April haben wir Caroline Wolf von urwüchsig in Bad Boll besucht und diese sehr besondere Urnengestaltung dokumentiert:
Wie „Erinnerungsstücke“ webt Caroline den Lebenszyklus von Knollengewächsen in die Gestaltung. Das Leben und die Vergänglichkeit vereint. „Dann habe ich bei der Gestaltung gemerkt, dass es als eine Art Schutzhülle wirkt, für das, was im Inneren liegt, aber auch, wie es wieder zu einem Ganzen wird. Zur Natur, eben.“
Mit Vergissmeinnicht, zarten Fritillarien, kleinen Muscari-Knollen und persönlichen Sammelstücken schmückt sie die sanft gewundene Hülle aus Reben. „Ich wollte auch etwas erschaffen, was man wieder verwenden kann“, sagt Caroline und weist auf das Reben-Gestell und den kleinen kompostierbaren Weidenkranz, der ohne Drahtungen gefertigt ist, um ihn mit auf das Grab zu legen.
„Vielleicht dürfen die Knollen sogar mit unter die Erde, sodass sie wieder herauskommen.“ – Als erblühende Erinnerungen und mit liebevollen Details kann die Gestaltung die Angehörigen im gesamten Trauerprozess begleiten, findet Caroline. Genau mit diesen beiden Elementen will sie in ihrer Trauerfloristik weiterarbeiten.
Gestaltung März – Papierurne Morgen
Intuitiv lässt sich Lisa von Liebste Blumen auf ihre floralen Gestaltungen ein. Als sie sich ganz spontan für die Urne „Morgen“ von urnfold entschied, war für sie klar, dass es ein Reisigkranz aus Birken werden soll – „er umspielt, umarmt und beschützt“.
Gerade spitzen Lisas erste Narzissen erst aus der warmen Frühlingserde – die gefüllten weißen Blüten, die sie als ersten Impuls hatte, lassen noch auf sich warten und so entschied sie sich, ihre getrockneten Blüten zu inszenieren.
„Für einen besonderen Anlass kann man natürlich von anderen schon frische Blumen beziehen, aber das ist nicht das, was ich von mir zeigen wollte.“ — Der Kranz steht auf einer geschliffenen Eichenscheibe, die direkt vom Hof stammt. Zu der petrolfarbenen Urne entschied sich Lisa für kräftige Töne: pinker Sonnenflügel (Helipterum craspedioides) spielt mit gelben „Craspedia globosa“ und den feinen Ahren des Zittergras „Briza maxima“. Strohblumen (Xeranthemum annuum) schmücken neben Strandflieder (Limonium so.) und „Helichrysum subifolium“ die Urne.
Um die Angehörigen auch nach der Beisetzung zu begleiten, lässt sich nach der Entnahme der Urne ein Windlicht einstellen. „Ich finde die Vorstellung total tröstlich“, sagt Lisa. „Den Kranz mit nach Hause zu nehmen und das Licht zu entzünden“.